Der heutige Tag beginnt mit einem Anruf aus Eckernförde, der einige Koordination erfordert. So kommen wir etwas später los, als wir eigentlich geplant haben.
Wir verholen die Cassiopeia einmal quer durch das kleine Hafenbecken an die Tankstelle, die leider unser deutsches Plastikgeld nicht mag. So legen wir unverrichteter Dinge wieder ab und setzen das Vorsegel mit Ziel Nordsee.
Nach drei Wenden erreichen wir die Oddesund Brücke vor der wir nur wenige Minuten warten, bis sie sich zügig hebt. Uns kommt ein leichter Strom entgegen, so dass wir reglos im Wind stehen können. Als der Brückenwärter die Straßenschranken schließt, schummelt sich noch ein Auto durch, so dass die Schranken reflexartig noch einmal hoch gehen. Im zweiten Anlauf klappt’s dann besser.
Hinter der Brücke wird das Wasser etwas offener und der Wind frischt zeitweise auf 6-7 Bft auf. Wir reffen das Vorsegel und kommen weiterhin zügig voran.
Als wir Thyborøn passieren und in die Nordsee einfahren, zeigt diese sich von ihrer freundlichen Seite. Uns rollt eine leichte lange Welle entgegen. Wir können uns gut vorstellen, dass es hier auch anders aussehen kann. Kein Vergleich zur typischen kurzen Ostseewelle.
Wir ändern spontan unseren weiteren Plan. Statt zu wenden und zurück nach Lemvig zu fahren, beschließen wir eine Nacht an der Nordsee zu verbringen. Eine Nacht in Thyborøn macht sich doch gut im Lebenslauf jedes Seglers …
Im Lystbådehavn ist viel Platz und wir können uns eine schöne freie Box aussuchen. Da die Pfähle sehr weit vom Steg weg stehen, müssen wir die Achterleinen kurzfristig mit laufenden Palsteks versehen. Von der Nordsee kommen offensichtlich eher größere Segler.
In der Fischhalle direkt am Hafen gibt es frische Zutaten für 2/3 der Crew für’s Abendessen und auch das andere Drittel wird mit einem leckeren Anlegeeis bei Laune gehalten.
Nach dem Essen betrachten wir unser Revier noch von oben und dokumentieren aus der Luft, dass wir tatsächlich da sind…