Der letzte Törn für dieses Jahr hat begonnen. Wir haben uns entschlossen, den direkten Weg von Eckernförde nach Strande zu nehmen. Wir verlassen den Hafen bei leichtem Nebel und fahren aus der Eckernförder Bucht erstmal grobe Richtung Norden, weil man Strande bekanntlich am besten durch die Schlei erreicht.
Noch bevor wir aus der Förde raus sind, strahlt die Sonne vom Himmel und bereitet uns sommerliche Temperaturen. Nur der Wind will nicht recht auffrischen. So reisen wir ganz gemütlich unter Gennaker und legen nur wenig Strecke zurück.
Da wir uns vorgenommen haben, heute noch durch die Brücke von Lindaunis zu kommen müssen wir die Maschine starten. In Kappeln sind alle Boxen belegt und vor der Tankstelle liegen schon einige Schiffe im Päckchen. Gut, dass wir weiter wollen.
Die Strecke zwischen den beiden Brücken ist in einer Stunde leider nicht zu schaffen. Wir erreichen die Brücke von Lindaunis also erst nach Sonnenuntergang und die letzte Öffnung ist nur für uns.
Wir packen die Taschenlampe aus und fahren weiter durch die nicht befeuerten Fahrwasser. Ein Crewmitglied muss also als Armleuchter herhalten…
Unterwegs wird die Kombüse angeheizt und frischer Fisch und zartes Steak kommen in die Pfanne und anschließend direkt in die Mägen.
Die Reflektoren der Fahrwassertonnen strahlen im Schein unserer Lampe und leiten uns sicher auch durch die engen Passagen. Trotzdem sind wir froh, dass wir elektronische Navigationsunterstützung an Bord haben.
Im Hafenfahrwasser von Schleswig finden wir unerwartet viele Tonnen vor. Eine rote Tonne springt so plötzlich aus dem Wasser, dass wir sie kurzfristig auf der falschen Seite passieren. Der Tiefenmesser erlaubt es uns.
Wir machen im Stadthafen längsseits an der Promenade fest. Hier herrscht keinerlei Platzmangel. Im Restaurant, in dem wir einen Schlüssel für die Sanitäranlagen bekommen sollen ist zwar noch jemand da, nach Feierabend ist es aber zu viel verlangt, uns Zutritt zu verschaffen. Wir müssen also bis morgen auf den Hafenmeister warten.